Zum Inhalt springen

Übersicht der AG-Veranstaltungen auf der GfM 2021

*Panel: DISKUTIEREN* „Ko-kreatives Wissensbiotop Comicausstellung – Diskussion & Ambulanz“ (online)
23.9.2021 | 15.30h-17h

*Panel: PRÄSENTIEREN* „Verbindende Ökologien des Comics“ (ggf. online/hybrid)
24.9.2021 | 13.15h-14.45h

Verkündung *Martin Schüwer-Publikationspreis* (hybrid)
(inkl. Laudatio für den_die Preiträger_in)
24.9.2021 | 15h

*AG-Treffen* (online)
25.9.2021 | 11h-11.50h

Für weitere Infos zur GfM-Tagung und zur Anmeldung:
https://www.uibk.ac.at/congress/gfm/


#DISKUTIEREN

Ko-kreatives Wissensbiotop Comicausstellung – Diskussion & Ambulanz

23.9.2021 | 15.30h-17h

organisiert durch die AG Comicforschung featuring CoCARe (Community of Comics Artists and Comics Researchers)/Kunstuniversität Linz.

Moderation:  Björn Hochschild (Berlin)

Im Diskussionspanel sind dabei: Barbara M. Dr. Eggert (Kunstuniversität Linz. Institut für Kunst und Bildung), Gottfried Gusenbauer (Karikaturenmuseum Krems, NEXTCOMIC-Festival Linz), Summerlea Kashar (Cartoon Art Museums San Francisco), Kim A. Munson (freischaffende Kunsthistorikerin und Kuratorin aus San Francisco).

In der Regel begegnen Comics ihrer Leser_innenschaft in Form von Büchern, Heften, als Comicstrips in Zeitschriften und Zeitungen (Bachmann 2016) oder als Webcomics auf dem eigenen Endgerät (Hammel 2014). Rezeptionsort und -weise sind bei diesen Trägermedien nicht vorgegeben. Anders verhält es sich, wenn analoge und digitale Comics im musealen Kontext präsentiert und in das „Medium Ausstellung“ (Scholze 2004; 2010) eingespeist werden, ein System mit eigenen Wahrnehmungsdispositiven und genuiner Wissensökologie. Bereits in den 1930er Jahren wurden Comics in unterschiedlichen Ausstellungskontexten präsentiert (Eggert 2020; Munson 2020). Dabei ist eine Intention die Vermittlung von und der Zugang zu Comics-Wissen, also Wissen über die Geschichte des vielseitigen Mediums, seine Macharten und Materialitäten, seine Macher_innen und seine Messages.

Wie sind Comicausstellungen zu konzipieren, um – im Sinne der New Museology (u. a. Simon 2010) – das ko-kreative Generieren comicspezifischen Wissens durch Comicschaffende, Kurator_innen und Museumsnutzer_innen zu ermöglichen und die Comicausstellung zu einem Wissensbiotop werden zu lassen?

Ausgehend von dieser wissensökologischen Frage und ihren ästhetischen Implikationen bringen die Kunsthistorikerinnen/Kuratorinnen Barbara M. Eggert (Linz) und Kim Munson (San Francisco) und die Museumsdirektor_innen Gottfried Gusenbauer (Karikaturmusem Krems, Österreich) und Summerlea Kashar (Cartoon Art Museum, San Francisco) ausstellungstheoretische und -praktische Perspektiven in einen Dialog. Eingewoben in die Diskussion um das Wissensbiotop Comicausstellung sind Bildmaterial und Filmclips exemplarischer, europäischer und amerikanischer Ausstellungs- und Vermittlungspraktiken. Teilnehmende haben die Möglichkeit im zweiten Teil des Panels, der Ambulanz, (Bild-)Beispiele und akute (eigene) Präsentationsherausforderungen in den Diskurs einzubringen.


#PRÄSENTIEREN

Verbindende Ökologien des Comics

24.9.2021 | 13.15h-14.45h

Moderation: Kalina Kupczynska (Lodz)

Referent_innen:

  • Bernhard Frena (Wien)
  • Katharina Hülsmann (Düsseldorf)
  • Cord-Christian Casper (Gießen)

Wie werden aus Rezipierenden von Comics vernetzte Akteur*innen? Welche ökologischen Wechselwirkungen bringen die medialen Situationen von Comics mit sich? Wie werden diese Umwelten von Comics zugänglich und wissenschaftlich rekonstruierbar? Dieses Panel wirft Blicke auf drei verschiedene Gemeinschaften in, um und mit Comics: Auf digitale Web-Gemeinschaften, analoge Fan-Gemeinschaften und Akteurs-Gemeinschaften aus der Perspektive einer Medienökologie des Comics selbst.

Dabei sind Fragen der Verbindung entscheidend: Wie finden Akteure Zugang zu Gemeinschaften, wie bleiben sie ihnen erhalten, wie gehen sie aus ihnen wieder hervor — und wie werden diese Prozesse durch medienökologische Bedingungen und Umwelten beeinflusst?

Die Netzwerke, die um Comics geknüpft und in Comics ausgestaltet werden, sind ephemer: Gemeinschaften um queere Webcomics sind nur noch als Spuren erhalten und bedürfen der
Rekonstruktion. Der soziale Raum von Fan-Manga ist auf flüchtige Präsenz angewiesen und besteht auf der Grundlage geteilten Wissens. Eco-Comics wiederum schaffen eine Medienumgebung, in der experimentelle Verbindungen menschlicher und nichtmenschlicher Akteure gestaltet, modelliert und im Hinblick auf ihre Anschlussfähigkeit an Wissensformen außerhalb der Comics evaluiert werden.

Die Analyse der Wissensbegriffe in den vorgestellten Wissensökologien soll eine Diskussion über Formen verbundenen Wissens ermöglichen, die von Rezeptionsgemeinschaften bis hin zu der Inszenierung von Wissen in den Comics selber bestimmend sind. Bereits die Gestaltung des Comics bedarf eines Wissens um mögliche Verbindungen zwischen getrennten Panels und Zeichengefügen. Dazu werden die Beiträge insbesondere kontextsensitive „Relationstypen“ (Köppe) herausarbeiten, die Verbindungen innerhalb und zwischen Elementen der Produktion, Rezeption und materiellen Form verschiedener Comic-Ökologien ermöglichen.