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Diversity-Steckbrief: Elisabeth Krieber

Elisabeth Krieber
Universität Salzburg

Wer bist du?

Ich bin Elisabeth Krieber, Doktorandin am Fachbereich Amerikanistik an der Universität Salzburg, wo ich bereits mein Masterstudium „English Studies and the Creative Industries“ abgeschlossen habe. Meinen Bachelor in „Anglistik und Amerikanistik“ habe ich in Graz gemacht. Ich wohne in Innsbruck und arbeite derzeit als Universitätsassistentin in Salzburg.

Wie bist du in der Comicforschung gelandet und was interessiert dich an Comics besonders?

Meinen ersten akademischen Kontakt zur Comicforschung hatte ich in einem Master-Seminar zu Comics und Life Writing. Dieses Seminar war auch ausschlaggebend für den Fokus meiner Masterarbeit, die sich mit dem ‚Female Gaze‘ in Phoebe Gloeckners Arbeiten befasste, und für mein anschließendes Dissertationsprojekt „Transgressive Female Subjectivities in Visual Media: Adapting Fun Home and The Diary of a Teenage Girl“ (Arbeitstitel). Davor habe ich mich weder in meiner Freizeit noch im akademischen Kontext mit Comics beschäftigt und war daher fasziniert, wie viel subversives Potenzial in dem Medium steckt. Ein zweiter spannender Schwerpunkt meines Masterstudiums war zudem die Multimodalitätsforschung. Da es mich thematisch allerdings eher in die Literatur- und Kulturwissenschaft zog, bot mir die Comicforschung einen perfekten Anknüpfungspunkt, um beides zu vereinen. Meinen ersten persönlichen Kontakt mit der Comicforschungscommunity hatte ich übrigens 2013 auf der „Comics Student Conference“ in Dortmund. Ab dem Zeitpunkt war für mich auch klar, dass ich meine Forschung in diesem Bereich vertiefen möchte.

Was sind deine anderen Forschungsschwerpunkte? Was hat deine Forschung mit Diversity zu tun?

In meinem Dissertationsprojekt konzentriere ich mich auf autobiographische Comics. Mein Fokus liegt hier auf den multimodalen narrativen Strategien in Phoebe Gloeckners und Alison Bechdels Coming-of-Age und Coming-Out Erzählungen. Mit der Darstellung ihrer queeren und feministischen Subjektivität stellen beide Autorinnen standardisierte, heteronormative und patriarchalische Weltbilder in Frage. Außerdem untersuche ich die Adaption dieser Werke, um herauszufinden wie comicspezifische Darstellungsweisen in anderen Medien referenziert oder wiederaufgeführt werden und wie diese Remediatisierung deren queeres oder transgressives Potenzial beeinflusst.

Woran arbeitest du aktuell?

Momentan nimmt die Abschlussphase meiner Dissertation die meiste Zeit in Anspruch. Ich arbeite gerade an einem Kapitel zur Adaption von Alison Bechdels Fun Home in dem ich die Transformation ihrer queeren Subjektivität untersuche – von der performativen, multimodalen Verkörperung im Comic zur tatsächlichen Performance auf der Musical Bühne. Allerdings bin ich momentan auch noch an der Organisation einer Tagung zu Kohärenz im Comic beteiligt, die Mitte Oktober virtuell an der Uni Salzburg stattfinden wird.

Was machst du, wenn du nicht über Comics forschst?

Ich bin sportbegeistert und sehr gerne draußen, je nach Jahreszeit wandernd, kletternd, radelnd oder auf Ski/Snowboard – alles Hobbies, die durch meinen Umzug nach Innsbruck sehr begünstigt wurden. In meinem Hinterkopf hat sich daher auch schon ein potenzielles Post-Doc Projekt eingeschlichen, das meine Forschungs- und Freizeitinteressen kombiniert. Sollte ich es schaffen, nach meinem Doktoratsabschluss in der Wissenschaft zu bleiben, möchte ich mich intensiver mit Diversität und Intersektionalität in Outdoor-Filmen und -Literatur auseinandersetzen.