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Race, Class, Gender & Beyond – Intersektionale Ansätze der Comicforschung

Das Symposium fand am 20.-22. Oktober 2021 im Tagungszentrum Schloss Herrenhausen, Hannover statt.

Der Begriff der ‚Intersektionalität‘ hat Hochkonjunktur. Immer häufiger ist sowohl im akademischen wie auch im öffentlichen Kontext von intersektionalem Denken oder dem Paradigma der Intersektionalität die Rede. Innerhalb der aufstrebenden Comicforschung ist die Perspektive der kulturwissenschaftlich ausgerichteten Intersektionalitätsforschung jedoch kaum vertreten. Die mangelnde Auseinandersetzung mit der ‚sequenziellen Kunst’ aus intersektionaler Perspektive, ist umso verwunderlicher, insofern sich Comics aufgrund ihrer medialen Beschaffenheit besonders gut eignen, alternative Lebenswege aufzuzeigen und das ‚sichtbar‘ zu machen, was sich außerhalb des hegemonialen Diskurses befindet. Viele Künstler*innen nutzen Hybridität und Sonderstellung der Comics, um ebenso persönliche wie gesellschaftspolitische Geschichten zu erzählen.

Mit dem Symposium „Race, Class, Gender & Beyond – Intersektionale Ansätze der Comicforschung“ soll das Potenzial eines intersektionalen Ansatzes für die noch junge Comicforschung herausgestellt werden. Die dreitägige Veranstaltung schafft den Rahmen zur Vorstellung und Diskussion von Forschungsergebnissen sowie zum interdisziplinären Austausch von internationalen Wissenschaftler*innen und Kulturschaffenden. Dabei steht die Verzahnung verschiedener Differenzachsen wie Gender, Sexualität, Alter, Klasse, Nationalität, Dis/Ability und Race, sowie die Analyse der mit diesem Wechselspiel einhergehenden hierarchischen Machtverhältnisse im Medium Comic, aber auch im Kontext seiner Produktion und Rezeption im Mittelpunkt der Auseinandersetzung. Intersektionalität ist eine disziplinenübergreifende analytische Perspektive, mit deren Hilfe sowohl die Konstitution und Verschränkung identitätslogischer Kategorien als auch multiple Formen der Diskriminierung und normativen Klassifizierung betrachtet werden, und, die in enger Beziehung zu den Gender-, Queer- oder auch Dis/Ability und Postcolonial Studies steht.

Mit dem Thema „Race, Class, Gender & Beyond“ werden bestehende Ansätze innerhalb der deutschsprachigen Comicforschung gezielt um eine intersektionale Perspektivierung erweitert und erstmals in den Mittelpunkt einer mehrtägigen internationalen Veranstaltung gestellt. Dadurch soll die Sensibilisierung für und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Formen der mehrdimensionalen Diskriminierung und Ausgrenzung im Medium Comic innerhalb der interdisziplinären Comicforschung vorangetrieben, international sichtbar(er) gemacht und gefestigt werden.

Intersektion 1 : Produktionen

Moderation: Anna Beckmann

Vorträge:

  • Romain Becker (Lyon)
    Gender & Genre im Comicverlag: Wer macht Was
    bei Reprodukt?
  • Bernhard Frena (Wien)
    Mich selbst (be-)schreiben. Queere Webcomics, Own Voices & Auto-Ethnographie
  • Dorothee Marx (Kiel), digital
    Gezeichnete Körper? Intersektionale Perspektiven
    auf Disability im Comic

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Intersektion 2 : Transformationen

Moderation: Kalina Kupczynska

Vorträge:

  • Katharina Serles (Wien)
    Im Transit verloren? Gender-Grenz-Überschreitun
    gen in Franz Suess‘ „Paul Zwei“
  • Elisabeth Krieber (Salzburg)
    Autographics & Adaption. Über die intermediale
    Verbreitung des transgressiven & queeren ‚Auto-grafischen Selbst‘
  • Lynn Wolff (Michigan), digital
    Intersektionalität durch Intermedialität: Die Erfor
    schung von Subjektivität in autobiografischen Graphic Novels

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Podiumsdiskussion

Moderation: Marie Schröer

Diskussionsteilnehmer*innen:

  • Lisa Frühbeis
  • Sheree Domingo
  • Lara Keilbart
  • Nino Bulling

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Intersektion 3 : Historien

Moderation: Eva Kimminich

Vorträge:

  • Markus Streb (Gießen)
    Alte Wunden, alte Stereotype? Jüdische Überle
    bende als Rächer*innen im Comic
  • Sylvia Kesper-Biermann (Hamburg)
    Comics & ‚Gastarbeiter*innen‘ in der Bundes
    republik (1970–1980er Jahre)
  • Ole Frahm (Frankfurt a.M.)
    Zombies, Vampire, Golems, Gespenster. Comic
    Monstren kapitalistischer Gesellschaften

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Intersektion 4 : Held*innen

Moderation: Juliane Blank

Vorträge:

  • Annemarie Klimke (Siegen)
    Affekt & Gender in Superheldinnencomics
  • Daniel Stein (Siegen)
    Amazons, Abolitionists, Activists: Zur Intersektiona
    lität von Race & Class in Comics US-amerikanischer Frauen
  • Véronique Sina (Mainz)
    Intersektionalität remediated: Race, Class, Gender
    & Beyond in „The Handmaid‘s Tale”

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Intersektion 5 : Repräsentationen

Moderation: Susanne Hochreiter

Vorträge:

  • Jasmin Wrobel (Berlin)
    (In)visível/(Un)sichtbar: Überlegungen zu Reprä
    sentation, Partizipation & Protagonismus afrobrasilianischer Frauen in graphischen Narrativen
  • Barbara Eder (Wien)
    Nichts zu danken. Lager-Szenarien bei Nina Bunjevac
  • Brett Sterling (Arkansas), digital
    Aus wessen Perspektive? Die Darstellung von Race
    & Migration in deutschsprachigen Comics

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Comic-Lesung mit Nino Bulling

Moderation: Anna Beckmann

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Intersektion 6 : (Mit-)Fühlen

Moderation: Nina Eckhoff-Heindl

Vorträge:

  • Jaqueline Berndt (Stockholm)
    Frauenmanga ohne Romantik: Prekarität &
    Weißraum
  • Assunta Alegiani (Berlin)
    Begehrende Körper: Sexualität & Intimität in Dar
    stellungen von Dis/Ability im Comic
  • Irmela Marei Krüger-Fürhoff (Berlin)
    Verflochtenes Leben: Alter, Pflege & Tod im Comic

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Visualisierungs-Workshop

Geleitet von: Ka Schmitz (123comics)

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Intersektion 7 : Aktivismus

Moderation: Susanne Hochreiter

Vorträge:

  • Marina Rauchenbacher (Wien)
    Grenzen – Grenzungen – Grenzende Körper.
    Comics über Flucht/Migration & ihr gesellschaftspolitisches Potenzial
  • Nina Schmidt (Berlin)
    Sexuelle Aufklärung & Körperpolitiken im feministi
    schen Comic der Gegenwart
  • Elizabeth Nijdam (Vancouver), digital
    An der Kreuzung von Kunst & Aktivismus: Comics
    über Zwangsmigration

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