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GfM 2022

Veranstaltungen auf der GfM Jahrestagung 2022

Die GfM Jahrestagung 2022 findet zwischen dem 28.09 und 01.10 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Halle/Saale) unter dem Tagunstheme ARBEIT statt. Als AG sind wir mit zwei Panel dabei, worüber wir uns sehr freuen. Weitere Informationen zur GfM-Jahrestagung, zum Programm, sowie zum Pandemie-Konzept findet ihr hier: https://gfm2022.medienkomm.uni-halle.de/

Zudem findet am Samstag den 1.10. von 11:00 bis 11:50 Uhr unsere Mitgliederversammlung statt inklusive der Bekanntgabe des/der diesjährigen Gewinner*in des Martin-Schüwer Publikationspreises.

Panel 1: Intermediale Perspektiven auf Arbeit in und am Comic seit den 1980er Jahren

Donnerstag 29.9. 9:00-10:30 Uhr; Ort: Melanchthonianum, Hörsaal D

Moderation: Anna Beckmann, Tim Glaser

Beiträge: Juliane Blank, Christian Alexius, Felix Brinker, Helene Bongers

Die Vorträge des Panels untersuchen Darstellungen des Arbeitens in Comics seit den 1980er Jahren. Dabei gehen sie aus von Remedialisierungen malerischen und filmischen Arbeitens in Comic aus, um einen multiperspektivischen und intermedialen Blick auf das Thema Arbeit zu entwickeln. Sowohl die Darstellung selbst als auch spezifische Produktions- sowie Reproduktionsmechanismen spielen in den Untersuchungen eine Rolle. Arbeit wird als Prozess sichtbar, indem künstlerische Tätigkeiten gezeigt oder selbstreflexiv die Arbeit am, durch und mit Comics aufgegriffen wird. Die comicspezifische Ästhetik aus Panelstruktur, Serialität und gezeichneter Materialität kann auf besondere Weise den prozesshaften Charakter künstlerischen Arbeitens ausstellen. Die Beispiele zeigen unterschiedliche Formen von geistiger und körperlicher Arbeit und lassen die Rezipierenden selbst arbeiten, indem sie Referenzen setzen und den Rezeptionsprozess konkret integrieren.

Die Beispiele des ersten Vortrags „Comics als Filmarchive: Cinephile (An-)Sammlungen und die Mitarbeit ihrer Leserschaft“ von Christian Alexius, (Marburg/Frankfurt a.M.) entwickeln durch intermediale Bezüge auf filmische Darstellungen eine Art archivarische Struktur, die die Rezeptionsarbeit der Lesenden verlangt. Mit rezeptionsseitigen Mechanismen setzt sich auch der zweite Vortrag „BRZRKR Vol. 1, Immaterielle Arbeit, und Populärkultur im Zeitalter des Kognitiven Kapitalismus“ von Felix Brinker (Hannover) auseinander, indem er die Mobilisierung von Fan-Diskursen thematisiert. Der dritte Vortrag „Killing the Colorist? Der multiauktoriale Produktionsprozess von Batman: The Killing Joke von Helene Bongers (Berlin) untersucht den konkreten künstlerischen Schaffensprozess eines konkreten Comics in der Zusammenarbeit von Szenarist*in, Zeichner*in und Kolorist*in im multiauktorialen Produktionsprozess und zeigt wie Produktionsästhetik und Rezeptionsästhetik ineinander greifen.

Panel 2: Podiumsdiskussion: Intersektionale Perspektiven auf Arbeit an und in Comics

Donnerstag 29.9. 11:00-12:30; Ort: Melanchthonianum, Hörsaal D

Moderation: Anna Beckmann, Helene Bongers

Gäst*innen:

  • 123Comics (Kollektiv)
  • Lara Keilbart (Autor*in, Feministisches Comic Netzwerk)
  • Chiny Udeani (Comiczeichner*in, Comiczeichner*innen Gewerkschaft)
  • Eva Gräbeldinger (Comiczeichner*in, Comiczeichner*innen Gewerkschaft)

Anlässlich der Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaften möchten wir das Tagungsthema „Arbeit“ aufgreifen und einen intersektionalen Blick auf Arbeit in und an Comics werfen. Dafür haben wir Künstler*innen und Aktivist*innen aus der deutschsprachigen Comicszene eingeladen, um mit ihnen über aktuelle Tendenzen und Entwicklungen zu diskutieren. Wir nähern uns dem Begriff Arbeit in seinen politischen, sozialen, gesellschaftlichen und persönlichen Dimensionen. Denn Arbeit ist geprägt von einer Reihe von Diskursen, die tief in das kulturelle Selbstverständnis unserer spätkapitalistischen Gesellschaft reichen. Arbeit in und an Comics muss aber auch im Kontext aktueller Diskurse über die „Selbstverwirklichungszwänge“ künstlerischer Selbstständigkeit und das „intellektuelle Prekariat“ betrachtet werden. In der Podiumsdiskussion wollen wir dieser Komplexität gerecht werden, indem wir aktuelle gesellschaftliche Aushandlungsprozesse um Machtverhältnisse und Differenzkategorien auf den Begriff der Arbeit beziehen. Dabei stehen verschiedenen Differenzachsen wie Geschlecht, Geschlechtsidentität sowie sexuelle Orientierung, Klasse, Nationalität, Dis/Ability und Race – und somit ein intersektionaler Ansatz – im Fokus unserer Auseinandersetzung. Mit den eingeladenen Aktivist*innen und Comickünstler*innen, möchten wir daher darüber sprechen, welche sozialen und politischen Ebenen das Arbeiten am Comic beinhaltet und inwiefern das Thema Arbeit in ihren Werken selbst eine Rolle spielt. Ziel dieser Veranstaltung soll es sein, für die oftmals prekären und diskriminierenden Arbeitsbedingungen von Comicschaffenden zu sensibilisieren und Handlungsmöglichkeiten für Gegenwart und Zukunft gemeinsam aufzuzeigen.