Beim Comics-Exchange handelt es sich um ein digitales Diskussionsforum, das die AG Comicforschung der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM), das Berliner Comic-Kolloquium und die Österreichische Gesellschaft für Comic-Forschung und -Vermittlung (OeGeC) veranstalten. Comics-Exchange ist eine Plattform, die comic-interessierten Wissenschaftler*innen, Künstler*innen, Journalist*innen, Lehrenden, etc. einen (digitalen) Raum zum informellen Austausch und zur Vernetzung bietet. Bei jedem Exchange werden themengeleitet Auszüge aus Comics diskutiert – diese werden vorab mittels eines Readers zur Verfügung gestellt.
Für den nächsten Comics-Exchange am 27.01.2023, 17:00 Uhr, sind wir auf der Suche nach Beiträgen zum Thema Schrift.
Zumeist bestehen Comics aus Bild und Schrift, wobei genau diese Grenzziehung in Comics nicht immer so leicht ist. Der Sammelband Bild ist Text ist Bild. Narration und Ästhetik in der Graphic Novel (2014), herausgegeben von Susanne Hochreiter und Ursula Klingenböck, fasst dies beispielsweise präzise im Titel.
Der Fokus des nächsten Comics-Exchange liegt auf Schrift. Welche Funktionen hat Schrift in Comics? Wie werden Bild und Schrift kombiniert? Welche piktorale Dimension kann Schrift einnehmen – wie werden Schriftzeichen zu Bildzeichen? Welche zeichentheoretischen Diskussionen können anhand von Comics geführt werden? Wie kann Schrift – auch im Sinne Derridas – als Spur verstanden werden? Wie werden Geräusche onomatopoetisch umgesetzt? Welche autobiografische oder spezifisch künstlerische Ebene kann Schrift transportieren? So ist etwa Anke Feuchtenbergers Lettering ein – ihr Werk durchziehendes – charakteristisches Merkmal, das einem bestimmten ästhetischen Konzept folgt. Welche Aspekte von gesprochener Sprachlichkeit werden wie transportiert? In Paul Auster’s City of Glass von Paul Karasik und David Mazzucchelli ist Schrift auch Stimme, indem verschiedene Erzählebenen durch ihr jeweiliges Schriftbild differenziert werden. Damit trägt Schrift selbst eine Bedeutung, die über die reine Wortbedeutung hinausgeht.
Wer gerne mitmachen und einen Comic vorstellen möchte, schickt bitte bis zum 06.01.2023 eine kurze Mail (inkl. Comic-Vorschlag und, wenn möglich, bereits mit gescannten Ausschnitten im Umfang von max. 10 Seiten oder einem Link mit Angabe des zu besprechenden Auszuges) an:
Anna Beckmann: anna.beckmann@posteo.de & Bernhard Frena: bernhard.frena@oegec.com
Der Call darf und soll gerne an Interessierte weitergeleitet werden. Wir sind schon sehr gespannt und
freuen uns auf Eure Einreichungen!
Sehr herzlich (für die AG Comicforschung, das Berliner Comic-Kolloquium und die OeGeC),
Bernhard Frena & Anna Beckmann