[GfM-Panel: #PRÄSENTIEREN] Verbindende Ökologien des Comics
24.9.2021 | 13.15h-14.45h
Für weitere Infos zur GfM-Tagung und zur Anmeldung: https://www.uibk.ac.at/congress/gfm/
#PRÄSENTIEREN
„Verbindende Ökologien des Comics“
Moderation: Kalina Kupczynska (Lodz)
Referent_innen:
– Bernhard Frena (Wien)
– Katharina Hülsmann (Düsseldorf)
– Cord-Christian Casper (Gießen)
Wie werden aus Rezipierenden von Comics vernetzte Akteur*innen? Welche ökologischen Wechselwirkungen bringen die medialen Situationen von Comics mit sich? Wie werden diese Umwelten von Comics zugänglich und wissenschaftlich rekonstruierbar? Dieses Panel wirft Blicke auf drei verschiedene Gemeinschaften in, um und mit Comics: Auf digitale Web-Gemeinschaften, analoge Fan-Gemeinschaften und Akteurs-Gemeinschaften aus der Perspektive einer Medienökologie des Comics selbst.
Dabei sind Fragen der Verbindung entscheidend: Wie finden Akteure Zugang zu Gemeinschaften, wie bleiben sie ihnen erhalten, wie gehen sie aus ihnen wieder hervor — und wie werden diese Prozesse durch medienökologische Bedingungen und Umwelten beeinflusst?
Die Netzwerke, die um Comics geknüpft und in Comics ausgestaltet werden, sind ephemer: Gemeinschaften um queere Webcomics sind nur noch als Spuren erhalten und bedürfen der
Rekonstruktion. Der soziale Raum von Fan-Manga ist auf flüchtige Präsenz angewiesen und besteht auf der Grundlage geteilten Wissens. Eco-Comics wiederum schaffen eine Medienumgebung, in der experimentelle Verbindungen menschlicher und nichtmenschlicher Akteure gestaltet, modelliert und im Hinblick auf ihre Anschlussfähigkeit an Wissensformen außerhalb der Comics evaluiert werden.
Die Analyse der Wissensbegriffe in den vorgestellten Wissensökologien soll eine Diskussion über Formen verbundenen Wissens ermöglichen, die von Rezeptionsgemeinschaften bis hin zu der Inszenierung von Wissen in den Comics selber bestimmend sind. Bereits die Gestaltung des Comics bedarf eines Wissens um mögliche Verbindungen zwischen getrennten Panels und Zeichengefügen. Dazu werden die Beiträge insbesondere kontextsensitive „Relationstypen“ (Köppe) herausarbeiten, die Verbindungen innerhalb und zwischen Elementen der Produktion, Rezeption und materiellen Form verschiedener Comic-Ökologien ermöglichen.